Solidaritätserklärung
Liebe Kolleg*innen des Universitätsklinikums Essen, wir solidarisieren uns voll und ganz mit eurem Kampf für mehr Personal, geregelte und kürzere Arbeitszeiten, weniger Stress und bessere Bedingungen für eine menschenwürdige Pflege der Kranken. Dafür, dass z.B. auch auf keiner Station mehr nachts alleine Dienst geschoben werden muss und die Ausbildung wesentlich verbessert wird. Frauen von Courage Essen sind selbst Krankenschwestern – vollberuflich, in Teilzeit oder auch als Leiharbeiterinnen oder in Ausbildung. Wir sind mit unseren Familien selbst Patient*innen. Also insgesamt betroffen. Unsere Herzen schlagen mit euch und für die volle Durchsetzung eurer Forderungen. Es ist ja nicht so, dass Patient*innen unterversorgt werden, weil ihr streikt, sondern, dass ihr streikt, weil sie unterversorgt sind. Das hat fast jede von uns schon am eigenen Leib erfahren. Und deshalb steht die absolute Mehrheit der Essener Bevölkerung hinter euch, da sind wir sicher. Ihr schreibt in eurer Zeitung „Am Puls“ von Juni, dass die Klinikvorstände, genau wie die regierenden Politiker mit zwei Zungen reden: Ja, mehr Entlastung sei gut, aber nicht mit mehr Personal. Sondern mit mehr Digitalisierung, Auslagerung der schlecht bezahlten Arbeitsplätze und noch schlechteren Arbeitszeiten. Geht’s noch? Wo leben wir eigentlich? Super, dass es in anderen Unikliniken schon erste Erfolge gibt. „Nur wer kämpft, kann gewinnen“ stimmt einfach. Und wir versichern euch, dass wir ganz praktisch an eurer Seite mitkämpfen werden, wenn ihr euch für einen Vollstreik entscheidet. Wir sorgen mit für die Verpflegung im Streikzelt, für (frauen-) politische Unterhaltung, für Verbreitung eurer Zeitung in allen Haushalten der Stadt und über unsere bundesweiten und internationalen Netzwerke. Das haben wir bei eurem letzten großen Streik auch schon gerne gemacht unter dem Motto: „So wie ein Baum beständig steht am Wasser – keiner schiebt uns weg!“ Am 20. Juni sind wir bei der Demo in Düsseldorf dabei. Denn die ganzen „GroKo-Deals“ und den Gesundheitsminister können wir uns wirklich „Spahn“.
Solidarische Grüße aus ganzem Herzen, Courage Essen