Tag gegen Gewalt: Beschluss der Teilnehmerinnen der Straßenaktion in Essen „Wir kämpfen gemeinsam für aufklärende und gegen sexualisierende Werbung“

25.11.17 Beschlüsse als PDF Datei zum Download

Frauen am 25.11.17 mit der Soli-Erklärung

25.11.2017, Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen und Kindern
Beschluss der Teilnehmerinnen der Straßenaktion in Essen
„Wir kämpfen gemeinsam für aufklärende und gegen sexualisierende Werbung“

Das Urteil gegen Kristina Hänel muss weg! Die Information auf ihrer website zur Möglichkeit des Schwangerschaftsabbruchs ist richtig und wichtig für uns Frauen und für schon geborene Kinder und ihre Zukunft. Wir reihen uns ein in die Soli-Bewegung mit Kristina Hänel und kämpfen mit allen gemeinsam, bis die Verurteilung von Kristina Hänel zu 6000 Euro Strafe wegen „verbotener Werbung“ zurückgenommen ist!

Wir fordern von amazon und den verschiedenen Herstellern und Unterstützern, wie z.B. Telecom, dass sie das gesamte sexistische, kindermissbrauchende und menschenverachtende Sortiment von TShirts mit der Aufschrift „Blowjob is better than no job“ aus ihren Programmen, Werbungen und Angeboten rausschmeißen.

Denn sie fordern objektiv Jugendliche und sogar Kinder direkt zu sexuellen Dienstleistungen als Ausweg aus der Jugendarbeitslosigkeit auf.

Redebeitrag am 25.11.2017

Da wird eine Ärztin zu 6000 € Strafe verurteilt, weil sie auf ihrer Internetseite Informationen zum Schwangerschaftsabbruch gibt. Das ist voll in unserem Sinn, denn wir sagen:
„Mein Bauch gehört mir!“

Aber, nach deutschem Gesetz ist Information über die Möglichkeit von Abbruch einer Schwangerschaft verbotene Werbung!

Nicht verboten in Deutschland ist Werbung für Bordelle, für „100 girls, 30€, Sex, Bier und Würstchen so viel und wie Du es willst“…

Schaut euch um, überall hängen solche Plakate, auch in unserer Stadt.

Nicht verbotene Werbung ist auch diese besonders widerliche bei Amazon:
„Lustige Sex-TShirts“, für Kinder und Jugendliche zu Weihnachten mit der Aufschrift:
„Blowjob is better than No Job“


Das ist Aufforderung zur sexuellen Dienstleistung von Mädchen an Männern. Speziell zum Blowjob, das heißt „Dem Mann einen Blasen, den Penis in den Mund nehmen und den Mann befriedigen“.
Wenn Du „No Job“ hast, kannst Du Dir
doch so Dein Geld verdienen.

Leute, wo leben wir denn?
Wir leben in einem Land, in dem Prostitution ein Beruf wie jeder andere ist. Sogar beim Jobcenter können sie Deine Tochter als Prostituierte vermitteln. Das ist deutsches Recht.
51 Jugendliche und Kinder suchten 2015 die Jugendhilfe der Mitternachtsmission auf, um aus der Prostitution auszusteigen. Wie viele Kinder in Prostitution gibt es noch in ganz Deutschland, die sich nicht irgendwo melden, um Hilfe zu holen? Wir wissen es nicht.

Wir fordern:
Verbot von sexistischer Werbung, Verbot und Ächtung des Systems Prostitution –

Verbot von Sexkauf!

Schützen wir uns und unsere Kinder.


Nebenbei freuen wir uns, dass gerade jetzt die Amazon-Mitarbeiterinnen streiken – gegen die miserablen Arbeitsbedingungen. Wir drücken ihnen die Daumen, dass sie Erfolg haben!
Mit Amazon und all der anderen sexualisierenden Werbung sind wir noch längst nicht fertig.

Macht mit, kämpft mit, organisiert euch im Frauenverband Courage!

Tag gegen Gewalt: Beschluss der Teilnehmerinnen der Straßenaktion in Essen „Wir kämpfen gemeinsam für aufklärende und gegen sexualisierende Werbung“