Mitmachaktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

 

Frauen brechen das Schweigen „Covid 19 – Keine Gewalt an Frauen und Kindern!“

Unter diesem Motto ruft der Frauenverband Courage am Samstag, den 28. November um 12 Uhr alle Frauen, Mädchen und ihre Organisationen zu einer kämpferischen Kundgebung vor der Marktkirche/Porschekanzel in Essen auf. Männer und Jungs sind ausdrücklich eingeladen. Es gibt Infotische, kurze Reden und Musik. Ein offenes Mikro mit jeweils neuer Schutzfolie lädt zur Diskussion ein. Natürlich gelten Abstand und Alltagsmasken für alle.

„Diese öffentliche Aktion muss sein, trotz und gerade wegen Corona“, erklärt Susanne Keil: Gerade jetzt laufen die Hilfetelefone heiß. Die Frauen- und Kinderschutzhäuser müssen noch mehr gepeinigte Hilfesuchende abweisen. Es fehlt an Platz, Geld, vor allem aber an politischem Willen der Regierungen. Menschen in extrem unterbesetzten Pflegeberufen sind am Limit. Dennoch werden Krankenhäuser geschlossen, viele müssen Corona-positiv arbeiten, unter erschwerten Schutzmaßnahmen, um die Versorgung ihrer Patienten zu gewährleisten. In Schulen und KITAS kochen die Widersprüche hoch. In den Familien sind es meistens die Mütter, die über sich hinauswachsen, obwohl sie am Rande ihrer Kräfte sind, Angst vor Jobverlust und kaum Zeit für sich, für eigene Interessen haben. Die Ängste und Sorgen der Frauen und Kinder, noch mehr Gewalt und Unterdrückung zu erleben, nehmen wir sehr ernst.“

Die Frauen von Courage wollen Mut machen, gemeinsam aktiv zu werden. Sie fordern ein Ende von Gewalt und Sexismus in Politik, Betrieben, Schulen, Ausbildung, im Internet, in Werbung, Musik, in Flüchtlingslagern. Ein Ende der Duldung und Förderung von rassistisch, faschistisch oder hinter Religionen versteckter sexualisierter Gewalt.

„Wir schlagen Alarm, weil es Zeit ist, Alarm zu schlagen und sich zu organisieren!“, meint Susanne Keil, und weiter sagt sie „ Jeden Tag werden 43 unserer Kinder Opfer sexueller Gewalt. Jeden Tag versucht ein Mann, seine Frau oder ehemalige Partnerin umzubringen – schon  2018 haben es 123 Frauen nicht überlebt. Dass mit Covid 19, häuslicher Isolation in Lockdowns und der frauen- und familienpolitischen Ignoranz der Regierungen die Gewalt gegen Frauen und Kinder steil ansteigen wird, ist schon jetzt eine Tatsache.“

Courage fordert schnellere Hilfe und sichere Unterstützung und Begleitung für die Betroffenen, härtere Bestrafung der Täter. Dafür, so fordern sie, müsse der bedeutendste europäische Gewaltschutzvertrag, die „Istanbul-Konvention“ endlich strafrechtlich und in der Gesellschaft umgesetzt werden. Zum Schutz von Frauen und Kindern gegen geschlechtsspezifische Gewalt und für das Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit.

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