Protestiert mit uns gegen die Verhaftung von Joly Takluder, Vorsitzende der Textilarbeiterinnen-gewerkschaft in Bangladesh!
Seit dem 28. Juli streiken 1.600 Textilarbeiter in Bangladesch und führen gleichzeitig einen Hungerstreik durch, um ausstehende Löhne einzufordern. Die meisten dieser 1.600 Arbeiter sind junge Frauen. Ihrem Mut und Kampfgeist und ihren Forderungen gilt unsere volle Solidarität!
Schuldner der streikenden Näherinnen ist die „Tuba Group“, einer der größten Textil-Exporteure Bangladeschs, zu der auch die 2012 abgebrannte Tazreen Textilfabrik gehört. Der Konzern zahlt seit drei Monaten keine Löhne mehr an die Näherinnen und will erst dann zahlen, wenn der Besitzer der Tazreen-Textilfabrik, Delwar Hossein, vorzeitig aus der Haft entlassen wird. Dieser Mann ist verantwortlich für den Tod von 112 Textilarbeiterinnen, die in der Tazreen-Textilfabrik am 24. November 2012 beim schlimmsten Fabrikbrand in Bangladesch ums Leben kamen, u. a. weil die Notausgänge verriegelt waren.
Völlig richtig, dass die Arbeiterinnen sich dieser offensichtlichen Erpressung nicht unterwerfen! Ihre Situation wird immer schlimmer.
Umso empörter sind wir, dass der Hungerstreik letzte Woche, am 7. August, mit mehreren hundert Polizisten gewaltsam beendet wurde und dabei drei Gewerkschaftsführerinnen festgenommen wurden!
Unter ihnen ist auch unsere Freundin Joly Takluder.
Joly steht nicht nur für den mutigen Kampf der Arbeiterinnen, sondern auch ganz besonders für den weltweiten Zusammenschluss der Frauenbewegung.
Sie ist eine der Koordinatorinnen der 2. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen 2016 in Nepal.
In dieser Funktion muss Joly im Oktober nach Chemnitz in Deutschland kommen, denn hier findet das nächste Weltkoordinatorinnentreffen statt!
Auch beim größten überparteilichen frauenpolitischen Event in Deutschland, dem „Frauenpolitischen Ratschlag“, muss Joly dabei sein können. Bei diesem Treffen wird sie einen Vortrag halten und am Forum zum Thema „Frauenbewusstsein in der Arbeiterbewegung“ teilnehmen.
Angesichts der aktuellen Situation ein besonders brisantes Thema, das Joly gemeinsam mit der Vorsitzenden des ver.di-Bezirksfrauenrats Duisburg vorstellt.
Diese Frauen, der ganze Frauenpolitische Ratschlag und wir, ihre Freundinnen und Gastgeberinnen von Courage Essen, freuen uns auf sie!
Wir haben Joly nach den beiden großen Treffen für 2 Wochen nach Essen eingeladen, sammeln schon fleißig für die Fahrtkosten, kämpfen um ihre Einreisegenehmigung und organisieren ein öffentliches Besuchsprogramm. Wir wollen unsere Freundin auf jeden Fall in Deutschland begrüßen!
Wir fordern, dass die Inhaftierten umgehend freigelassen werden!
Wir fordern, dass ihnen ihre 3- Monate ausstehenden Löhne vollständig ausgezahlt werden!
Wir fordern die Bestrafung der Verantwortlichen für den
Fabrikbrand 2012 und werden diesen Angriff nicht hinnehmen!
Freiheit für Joly Takluder!