Offener Brief an

Frau Oberstaatsanwältin Annette Milk
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Essen, 25.06.2014

Sehr geehrte Frau Staatsanwältin Milk,

Wir Frauen von Frauen Verband Courage haben noch immer Fragen zum Tod von Madeleine, die wir beantwortet haben wollen, damit sich so etwas Entsetzliches nicht wiederholen kann.
Madeleine wurde von ihrem Stiefvater auf bestialische Weise umgebracht, nachdem sie ihn wegen jahrelangen sexuellen Missbrauchs angezeigt hatte. Sie lässt ihr zweijähriges Kind zurück.

Sie, Frau Oberstaatsanwältin, waren für die Ermittlungen zu Madeleines Anzeige verantwortlich. Über ein Jahr lang lief der Täter trotz erdrückender Beweise frei herum.

Wir fragen Sie:

Wurde Madeleines Zeugenaussage trotz Glaubwürdigkeitsgutachten nicht genügend ernst genommen?
Wurde das Risiko, das von diesem Täter ausging, unterschätzt und darum notwendige Massnahmen zur Sicherheit des Opfers vernachlässigt?
Der Täter war immerhin vorbestraft, besaß Waffen und hatte Kontakt zu kriminellen Banden. All dies war der Polizei bekannt, wie die Presse berichtete. Auch dass der Täter der Vater ihres Kindes ist, war bekannt, ebenso die Tatsache, dass Madeleine vor ihm geflüchtet war.
Wir denken, dass Madeleine heute noch leben könnte, wenn gegen ihren Stiefvater zügiger ermittelt wurden wäre!
Wir fragen uns auch, ob bei Eigentumsdelikten (z.B Banküberfall) auch so zögerlich ermittelt wird?

Im Interesse alle betroffen Frauen fordern wir:

– eine lückenlose Aufklärung und die Übernahme der vollen Verantwortung!
– Der Schutz von Frauen und Kindern muss höchste Priorität haben!
– Alle Instrumente der Risikoeinschätzung bei Tätern müssen eingesetzt und
– die Opfer müssen umfassend beraten und geschützt werden!

Frauen Verband Courage
Essen, Gelsenkirchen, Recklinghausen/Herne

Madeleine könnte noch leben – Offener Brief an Staatsanwältin